LU Romon ist der Maisspezialist

Mais hat sich zu einer echten Lohnunternehmer-Pflanze entwickelt – auch in der Westschweiz. Hier erntet LU Cedric Romon Körnermais, mahlt und veredelt ihn und vermarktet das Kraftfutter in weiten Teilen der Schweiz. Obendrein hat er sich als Saatgutberater einen Namen gemacht.

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Das Lohnunternehmen von Cedric Romon befindet sich in der Westschweiz in Villars St. Croix ca. 8 km nördlich des Genfer Sees. Neben den Klassikern wie Grünfutterernte und Getreidedrusch hat er sich auf Dienstleistungen rund um den Körnermais spezialisiert. Sein Hauptgeschäft im Herbst ist der Maisdrusch mit einem Mähdrescher. Der Körnermais wird anschließend mit einer Mühle zu Kraftfutter für die Milchviehfütterung vermahlen. „Der gemahlen Mais wird mit 2 % Propionsäure behandelt. Das erhöht die Lagerstabilität", ergänzt Cedric Romon. Das Futter könne ohne Verluste bis zu einem Jahr gelagert werden, ohne dass es speziell unter Sauerstoffabschluss gelagert werden müsste. „Wir füllen das Futter in Bigbags. Diese lassen sich mit Teleskop- oder Frontladern, die auf den meisten Betrieben vorhanden sind, sehr gut händeln", so LU Romon und weiter: „Wir vermarkten pro Jahr ca. 400 t von diesem Kraftfutter." Pro 100 kg zahlt der Kunde 12 SFr bzw. 10 €. Ein großer Anteil dieses Kraftfutters wird in die Bergregionen geliefert. Den Transport übernimmt eine genossenschaftliche Spedition.

Unterwegs als Sortenberater
Als weiteres Standbein vermarktet Cedric Romon Maissaatgut und legt entsprechend auch Maissortenversuche in seiner Region an: „Wir sind auch in die Beerntung dieser Versuchsflächen und der Auswertung involviert." Im Winter präsentiert er seinen Kunden die Ergebnisse und wählt mit ihnen zusammen die passenden Sorten aus. „Das ist für mich ein sehr wichtiges Instrument der Kundenbindung. Es erfordert allerdings ein hohes pflanzenbauliches Know-how, denn meine Empfehlung muss stimmen. Erreichen wir nicht die Ergebnisse, die wir vorausgesagt haben, kann das ganz schnell auf mich zurückfallen", gibt der Lohnunternehmer zu bedenken.
In der Region Villars St. Croix bis hin zum westlich gelegenen Jura-Gebirge wächst fast ausschließlich Körnermais. Je weiter man Richtung Norden geht, desto größer wird der Futtermaisanteil, so Cedric Romon, denn hier befänden sich mehr und mehr Milchviehbetriebe.

Smart-Farming-Pionier
Cedric Romon ist technikbegeistert - das sagt er über sich selbst: „Das kostet mich zwar einiges an Zeit, Geld und manchmal auch Nerven. Als Dienstleister will ich meinen Kunden jedoch immer einen Schritt weit voraus sein." Er war z.B. der erste Lohnunternehmer in der Schweiz, der am Traktor und Mähdrescher mit einem automatischen Lenksystem gearbeitet hat. Darüber hinaus war er auch der erste Schweizer mit einem Mähdrescher, der über eine Ertragskartierung verfügte. „Wir haben viel ausprobiert und in Zusammenarbeit mit einem Forschungsinstitut die Daten ausgewertet", blickt Cedric Romon zurück und ergänzt: „Letztendlich kann ich die Ertragskartierung aber nur für den Betrieb meines Bruders sinnvoll nutzen. Unsere Kunden möchten gerne die Ertragsdaten haben - zahlen wollen sie jedoch nicht dafür." Die Auswertung der Daten nehme sehr viel Zeit in Anspruch, gibt der Lohnunternehmer zu bedenken. Sein Bruder beschäftige sich intensiv mit diesem Thema. Der Düngerstreuer und die Pflanzenschutzspritze sind für den teilflächenspezifischen Einsatz vorbereitet. „Allein die Zeit fehlt, um die Daten grundlegend zu bearbeiten", sagt Cedric Romon. Erste Versuche seien auch schon mit einer Drohne mit angebautem NIR-Sensor gelaufen.

Björn Anders Lützen, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN

Der vollständige Artikel erscheint in der LOHNUNTERNEHMEN Oktober 2014