Rückblick Ausgabe 01/2011
Das Lohnunternehmen Ferdinand Högl im bayerischen Landersdorf bei Gammelsdorf, Landkreis Freising, war 1988 Pionier in Sachen Sojabohnendrusch und ist damit heute noch im Geschäft. Damals bestand eine Zusammenarbeit mit der TU München-Weihenstephan und der Firma Claas zur Entwicklung eines Sojabohnenschneidwerks. „Wir haben es im praktischen Einsatz getestet und Ideen für die Praxis weiter gegeben“, erzählt Ferdinand Högl. Nach dem ersten Schneidwerk folgte 1990 das zweite. Während zur damaligen Zeit der Einsatzschwerpunkt im Rottal war, verlagerte er sich inzwischen in den Mühldorfer und seit zwei Jahren auch in den Dachauer Raum. „Im letzten Jahr ist auch in unserer Region der Sojabohnen-Boom ausgebrochen“, stellt er fest.
Während im Jahre 2009 insgesamt 200 ha Sojabohnen gedroschen wurden, verdoppelte sich in 2010 die Fläche. Das klappte gerade noch mit den zwei Soja-Schneidwerken. Wenn sich der Trend zum Sojaanbau in seiner Kundschaft auch 2011 fortsetze, müsse er in ein weiteres Schneidwerk für rund 50.000 € investieren, betont er. „Meines Wissens sind wir die Einzigen in Bayern, die sich dem Sojabohnendrusch mit Spezialschneidwerken verschrieben haben“, meint er. Im Moment ist in der Tat ein deutlicher Trend für die Sojabohne zu spüren. „Viele Betriebe stellen damit ihre Fruchtfolge um. Die Milchviehbetriebe möchten unabhängig sein und bauen ihr Soja selbst an“, erklärt Högl und weist darauf hin, dass mit der Toastanlage im 60 km entfernten Aschau die Voraussetzung dafür gegeben ist. Aber auch aufgrund der Züchtung wurde der Sojabohnenanbau für die heimische Region zunehmend interessant. […]
Helga Gebendorfer, freie Autorin