Dezember 2018: LU Blunk

"Die Reifen müssen wechselnden Luftdruck vertragen und Laufleistung erreichen", so Talal Omar, Werkstattleiter im LU Blunk in Rendswühren.
V.r.: Joachim Blunk, Talal Omar

Die Auswahl an Reifenmarken besonders für Traktoren über 200 PS hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Ebenfalls zugenommen haben die Qualität aber auch die Preisdifferenzen. Allerdings trifft das nicht auf alle Marken zu. Reifenmarken, die vor Jahren noch eher als No-Go galten, sind heute durchaus salonfähig. Auf der anderen Seite müssen manche traditionelle Premiummarken aufpassen, dass sie nicht den Anschluss verlieren. Was bedeutet das für die praktische Reifenwahl im Lohnunternehmen? Was genau müssen Reifen können?

Bei den Traktoren und Erntemaschinen hat Joachim Blunk im eigenen Reifenlager für jede Dimension meist zwei Reifensätze auf Lager, ein Satz dabei auf Felge.

3 bis 4 € Reifenkosten pro Stunde

Das LU Blunk zählt mit seinen drei Standorten zu den Großen im Lande. Es hat viele Fahrzeuge und entsprechend viele Räder am Laufen. Das treibt die Gesamtkosten für die Reifen zwar hoch, aber die Reifenkosten pro Maschine bzw. Betriebsstunde sind durchaus vergleichbar mit Lohnbetrieben, die mit wenigen Traktoren unterwegs sind. Ausschlaggebend sind die Jahresleistungen der Traktoren und Traktorenreifen. Da liegt LU Blunk mit 1.300 h pro Jahr und Traktor im guten Mittelfeld. Und wenn der Lohnbetrieb Blunk seine Reifenkosten am Traktor mit rund 3 bis 4 € pro Betriebsstunde errechnet hat, dann gilt dieser Wert sicher auch für etliche Berufskollegen. [...]

LU Blunk nutzt zunehmend an seinen Großtraktoren eine Reifendruckregelanlage und wählt entsprechend die Reifen aus, die mit wechselnden Luftdrücken klarkommen und zudem gute Laufleistungen bringen.

Reifendruckregelanlage am Traktor

All seine Traktoren von 280 PS und 512 PS sind mit der werksseitigen Reifendruckregelanlage ausgerüstet. Seit gut zwei Jahren hat er bereits Erfahrungen mit der Fendt-Reifendruckregelanlage gemacht und ist mit deren Funktion und Wirkung gut zufrieden. Der Preis von rund 8.000 € netto schrecke ihn nicht, sie sei in der Gesamtsumme Traktor vertretbar, meint er. Zudem ist er sicher, dass seine Kunden ein Auge auf den Bodendruck haben und den Einsatz dieser Technik zu schätzen wissen. Das heißt nicht, dass sie dafür einen höheren Arbeitspreis zahlen würden, aber Joachim Blunk sieht darin einen Marktvorteil und einen Imagegewinn. [...]

Reden über Reifen: v. r.: Joachim Blunk, Werkstattchef Talal Omar, Hans-Günter Dörpmund

Neue Marken testen

Derzeit sieht Talal Omar beim Trelleborg-Reifen auf dem Großtraktor die beste Mischung aus Walkfähigkeit und Laufleistung. Er rüstet aber immer mal wieder Traktoren mit anderen Reifenmarken aus, um Alternativen auszuloten. Dabei stellt er fest, dass die Reifenlebensdauer nicht immer mit dem Anschaffungspreis zusammenhängt und dass zudem neue Marktteilnehmer sehr wohl in der Lage sind, langlebige Reifen zu produzieren. Daher ist sein Markenmix variabel. Derzeit hat er zum Beispiel drei Traktoren mit Nokian-Blockprofilreifen (TRI 2 Extreme Steel) der Größe 650/65 R 42 ausgerüstet, um zu testen, wie dieses Profil sich in puncto Laufleistung und Zugkraft verhält. Bisher ist er nicht unzufrieden. [...]

Beim Mähdrescher setzt Blunk auf Raupenfahrwerke. Dieses Laufband am Lexion 600 hat bereits 9 Ernten von jeweils 450 ha hinter sich und ist noch fahrtüchtig.

Ersatzreifen auch hochwertig

Die Traktoren werden bei Blunk alle drei Jahre getauscht. Dann haben die im Mittel 5.000 h auf der Uhr und damit auch häufig den zweiten Satz Reifen auf der Felge. Beim zweiten Reifensatz kauft Blunk meist die gleichen Marken, die auch auf den Neuschleppern montiert waren. Seine Ansprüche an Haltbarkeit, Traktion und Walkfähigkeit enden nicht mit dem ersten Reifenleben. Außerdem – so seine Erfahrung – wirkt sich ein hochwertiger Markenreifen positiv auf den Wiederverkaufswert des Traktors aus. Aber eine weitere Erfahrung für ihn ist, dass sich Traditionsmarken in der Qualität und Laufleistung verändern. „Wir erleben von einer sogenannten Premium-Marke zu anderen Premiummarke einen Unterschied von mehr als 1.000 h Laufleistung“, schildert Joachim Blunk. „Und das spiegelt sich nicht unbedingt im Anschaffungspreis wider. Manch eine Traditionsmarke scheint sich auf früheren Erfolgen auszuruhen“, vermutet er. [...]

Hans-Günter Dörpmund

 

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Zeitschrift LOHNUNTERNEHMEN Ausgabe Dezember 2016.