DEULA-Expertentipp: Starke Gelenke und flexible Wellen

Die DEULA erklärt unterschiedliche Überlastsicherungen bei Gelenkwellen und was bei Wartung, Pflege und Reparatur zu beachten ist.

Wenn der Blick des Schlepperfahrers auf die Gelenkwelle geht, ist das meist in den Momenten, in denen sie ihre Stärken ausspielt. Beim Ausheben einer Maschine etwa – es ändert sich die Länge und der Beugungswinkel, oder beim Anlaufen der Großpackenpresse – die Beschleunigung der Schwungmasse führt den Überlastschutz an seine Grenzen. Bei Kurvenfahrten mit gezogenen Maschinen ändern sich Beugungswinkel an beiden Gelenken in die gleiche Richtung und das sehr unterschiedlich stark.

Einzelgelenke erreichen jetzt das Maximum an Ungleichförmigkeit in der Drehbewegung. Werden in der Maschine große Massen in Bewegung gesetzt, so neigen diese oft zum Nachlaufen. Damit beispielsweise nicht die Großpackenpresse das Schleppergetriebe schädigt, wird eine Freilaufkupplung eingesetzt. Diese kann mit unterschiedlichen Überlastsystemen kombiniert sein. Durch den Freilauf kann nur in eine Richtung Kraft übertragen werden. Das Ankuppeln an die Zapfwelle wird dadurch evtl. erleichtert.

Der richtige Überlastschutz

Für die unterschiedlichen Anforderungen der Maschinen gibt es verschiedene Überlastsicherungen. Die einfache Reibkupplung gibt es in kompakter geschlossener Bauweise mit mehreren Scheiben sowie in offener Bauweise mit einer Scheibe und offen sichtbaren Federn. Sie eignet sich als Anfahrkupplung beim Beschleunigen großer Massen und zur Begrenzung kurzfristiger Drehmomentspitzen. Typischer Einsatz ist an Feldhäckslern, Mähwerken, Bodenfräsen, Gebläsen etc.

Bei den Sternratschen drückt das sternförmige Außengehäuse bei Überlastung Nocken gegen eine Federkraft ins Ratschenzentrum. Es erfolgt ein Überspringen von Nut zu Nut. Die Kupplung rattert. Die Maschine kann freigefahren werden und durch das pulsierende Drehmoment optimal wieder anlaufen. Anwendungsbeispiele sind Heuwender, Pick-up, Maisgebiss, Siloverteiler etc.

Schaltende Kupplungen unterbrechen den Kraftschluss bei Überlastung und stellen ihn bei definierter Drehzahl wieder her. Sie werden unter anderem bei Großballenpressen, Ladewagen und Miststreuern eingesetzt.

Die Sicherung mittels Scherbolzen findet man z.B. bei Güllepumpen und Rührwerken. Das Drehmoment wird durch einen leicht wechselbaren Bolzen übertragen, der bei Überlastung sowie Blockade zerstört und anschließend erneuert wird.

Die DEULA rät

Wartung, Pflege und Reparatur: Der Gelenkwellenschutz sollte alle 250 Stunden erneuert werden. Dabei die Sicherungskette und das Schutzrohr auf Beschädigung prüfen. Wenn die Gelenkwelle gekürzt wird, das Schutzrohr jeder Seite 15mm extra kürzen, dann ist das Zusammenschieben der Profilrohre einfacher. Ans Entgraten denken!

Die Profilrohre sollten alle 250, die Kreuz- und Weitwinkelgelenke alle 10 Stunden geschmiert werden. Für die Rohre Grafitfett und für die Gelenke Mehrzweckfett verwenden. Gegebenenfalls kann wasserabweisendes Fett vorteilhaft sein.

Beim Kürzen der Profilrohre ist darauf zu achten, dass beide Enden um die gleiche Länge gekürzt werden. Es soll so wenig wie möglich gekürzt werden. Weiterhin ist zu beachten, dass die Gabelstücke nicht verdreht sind, ansonsten müssen sie erneuert werden. Bei angehobener Maschine soll das Spiel der Gelenkwelle nicht mehr als 20mm betragen. Damit das Drehmoment übertragen werden kann, darf die Gelenkwelle im Einsatz höchstens zur Hälfte auseinandergezogen sein. Verformte Profilrohre müssen erneuert werden.

Das Wechseln der Nadellager kann in der eigenen Werkstatt vorgenommen werden. Mit dem Austreiber (evtl. ½“-Nüsse aus dem Knarren-Kasten) die vier Sicherungsringe entspannen und entnehmen. Die Backen des Schraubstocks so weit auseinanderschrauben, dass der Gabelkopf mit dem Kreuzgelenk aufgelegt werden kann. Mit dem Hammer vorsichtig auf das Gabelstück schlagen und die Nadellager können entnommen werden.

Beim Einsetzen der Nadellager in die Gabel muss darauf geachtet werden, dass ein wenig Fett im Nadel- oder Gleitlager vorhanden ist. Die Lager werden mit Hilfe einer Nuss/Mutter (Durchmesser des Lagers) in die Gabel gedrückt, damit der Sicherungsring einrasten kann. Das Kreuzgelenk muss sich nun leicht nach allen Seiten bewegen können. Die Gelenkwelle jetzt wieder ordnungsgemäß montieren.

Frank Könneker, Technischer Lehrer DEULA Hildesheim GmbH

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