Marketing für Lohnunternehmen (Serie): KI im Marketing

Im neunten und letzten Teil unserer Marketing-Serie erklären wir, wie Künstliche Intelligenz zukünftig die Arbeit im Marketing verändern kann.
Tablet im Autokofferraum am Feldrand
KI kann beim Marketing unterstützen. (Foto: betriko)

Wenn man an KI im Marketing denkt, kommen vielen sofort bekannte Tools wie ChatGPT und DALL-E in den Sinn. Diese KI-gestützten Programme sind seit einiger Zeit ein großes Thema, da sie Texte und Bilder generieren können, die auf den ersten Blick kaum von menschlichem Content zu unterscheiden sind. Eine weitere Stärke von KI im Marketing zeigt sich, wenn sie für die Hyperpersonalisierung von Websites, Landingpages, Online-Shops und Apps genutzt wird.

Landingpages

Künstliche Intelligenz ist längst kein Randphänomen mehr. Sie ist in viele Werkzeuge und Geschäftsprozesse integriert, insbesondere in den Bereichen Marketing und Vertrieb. Im Idealfall arbeiten beide Bereiche Hand in Hand: Das Marketing entwickelt Inhalte, die den Vertrieb dabei unterstützen, neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kunden zu betreuen – ob durch Verkaufsseiten, Präsentationen oder Werbematerialien.

Voraussetzung ist eine Landingpage. Eine Landingpage ist eine speziell gestaltete Webseite, die darauf abzielt, Besucher zu einer bestimmten Aktion zu bewegen. Da eine höhere Anzahl an Landingpages oft mehr Leads bedeutet, sind maßgeschneiderte Landingpages für die Zielgruppe von zentraler Bedeutung. Im Marketing und Vertrieb spricht man von einem "Lead", sobald eine Person ihre Kontaktdaten hinterlässt oder eine bestimmte Handlung durchführt, die darauf hinweist, dass sie sich näher für ein Angebot interessiert.

Umsetzung

Websites bzw. Landingpages könnten zukünftig mithilfe von Künstlicher Intelligenz immer effizienter und maßgeschneidert generiert werden. Der Einsatz von KI soll nicht nur Zeit und Ressourcen sparen, sondern ermöglicht auch eine präzisere Ansprache der Zielgruppen.

Hier sind Beispiele, wie KI genutzt werden kann:

  1. Texterstellung und Content-Optimierung

KI-gestützte Textgeneratoren, wie ChatGPT, können schnell und effizient Texte für Websites und Landingpages erstellen.

Basierend auf Zielgruppenanalysen und Schlüsselwörtern kann die KI Inhalte generieren, die genau auf die Bedürfnisse und Interessen der Besucher abgestimmt sind. Diese Inhalte sind meist für Suchmaschinen optimiert (SEO) und enthalten relevante Keywords, um eine höhere Platzierung in den Suchergebnissen zu erzielen. Allerdings sind diese Texte auch fehleranfällig, da die KI ggf. nicht über das benötigte “Wissen” verfügt.

  1. Design und Layout-Anpassung

Moderne KI-Tools können das Layout und Design einer Website bzw. Landingpage personalisieren. KI analysiert, welche visuellen Elemente und Designstile für eine bestimmte Zielgruppe am effektivsten sind, und schlägt entsprechend optimierte Layouts vor. Einige KI-Systeme nutzen dabei Heatmaps (Diagramm zur Visualisierung von Daten) und andere Nutzerverhaltensdaten, um zu bestimmen, wo bestimmte Elemente wie Buttons oder Bilder am besten platziert werden.

  1. Automatische A/B-Tests und Optimierungen

KI kann automatisch A/B-Tests durchführen, um verschiedene Versionen einer Landingpage miteinander zu vergleichen. Sie misst, welche Version die besten Ergebnisse (zum Beispiel die höchsten Conversion-Raten, also die Anzahl der durchgeführten Transaktionen (Käufe) im Verhältnis zu den Webseitenaufrufen) erzielt, und passt die Landingpage kontinuierlich an, um die Leistung zu maximieren. Durch Machine Learning verbessert sich die KI stetig, da sie aus den Ergebnissen lernt und zukünftige Optimierungen genauer vornehmen kann.

  1. Hyperpersonalisierung

Ein zentraler Vorteil von KI ist die Möglichkeit zur Hyperpersonalisierung. KI kann personalisierte Landingpages für verschiedene Zielgruppen in Echtzeit erstellen, indem sie die Daten über die Besucher analysiert – wie zum Beispiel deren Standort, Browserhistorie, Interessen und Verhalten auf der Website. Dadurch können Landingpages dynamisch angepasst werden, sodass jeder Nutzer eine individuell zugeschnittene Version der Seite sieht. Allerdings besteht so die Gefahr, dass dem Kunden evtl. wichtige Informationen verborgen bleiben.

  1. Visuelle Inhalte generieren

KI-Tools wie DALL-E oder ähnliche Bildgeneratoren können passgenaue visuelle Inhalte für Websites und Landingpages erstellen darunter Bilder, Grafiken oder Infografiken, die den Textinhalt ergänzen und die Aufmerksamkeit der Besucher erhöhen. Das soll Zeit bei der Bildsuche sparen und es ermöglichen, gezielte Grafiken für jede Zielgruppe zu erzeugen. Aber auch diese Bilder sind fehleranfällig und können echte, authentische Fotos nicht ersetzen, da sie häufig “künstlich” wirken.

  1. Analyse und Optimierung in Echtzeit

KI-gestützte Analysesysteme überwachen die Leistung der Landingpage in Echtzeit. Sie analysieren, wie Besucher mit der Seite interagieren, identifizieren Schwachstellen und bieten Vorschläge zur Optimierung. Diese Daten können sofort genutzt werden, um die Landingpage dynamisch anzupassen und so die Conversion-Rate weiter zu steigern.

Kritik an KI

Durch den Einsatz von KI sollen Unternehmen schneller und präziser auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen reagieren können. Die Automatisierung und Optimierung durch KI soll zu höherer Effizienz, einer besseren Nutzererfahrung und letztlich zu mehr Conversions und Leads führen. Selbstverständlich kann KI auch in anderen Bereichen von Nutzen sein. Allerdings sollten wir nicht vergessen, dass eine KI einen Menschen und seine Arbeit nicht in vollem Maß ersetzen kann. KI reagiert aufgrund von errechneten Daten und Parametern, sie ist aber auch fehleranfällig und sollte niemals unkontrolliert eingesetzt werden. Insbesondere bei KI generierten Texten sollte ein kritischer inhaltlicher Blick folgen, um keine Fehlinformationen zu verbreiten.

Fazit

Zugegeben: Aktuell klingt die Thematik noch sehr abstrakt und nach Zukunftsmusik. Und die Umsetzung ist (noch) nicht von jedem leistbar und aufgrund der Fehleranfälligkeit nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Aber wir denken, es lohnt sich, am Ball zu bleiben, um wichtige Trends nicht zu verpassen und auch im Gespräch, z. B. mit einer Medienagentur, zu wissen, was man möchte, was möglich ist und was zum eigenen Unternehmen passen könnte. Künstliche Intelligenz kann aber nicht das komplette Marketing, insbesondere nicht den inhaltlichen Teil, übernehmen, da ansonsten die persönliche Note und die Individualität eines jeden Unternehmens auf der Strecke bleibt.

Laura Stock und Nantke Lena Buhmann,
AGRARMONITOR

Unsere Marketing-Serie

In Teil 1 unserer Serie "Marketing für Lohnunternehmen" haben wir uns dem Thema "Corporate Design" gewidmet. Den Artikel "Corporate Design bringt auch für Lohnunternehmen Erfolg" finden Sie hier.

In Teil 2 unserer Serie "Marketing für Lohnunternehmen" beleuchten wir das Thema "Logo".Den Artikel "Was bringt ein individuelles Logo?" finden Sie hier.

In Teil 3 unserer Serie "Marketing für Lohnunternehmen" geht es um die "Website". Den Artikel "Die Website als Basis" finden Sie hier.

In Teil 4 unserer Serie "Marketing für Lohnunternehmen" geht es um die "Suchmaschinenoptimierung". Den Artikel "So werden Sie online gefunden" finden Sie hier.

In Teil 5 unserer Serie "Marketing für Lohnunternehmen" geht es um die " Instagram und Facebook". Den Artikel "Storytelling in Social Media" finden Sie hier.

In Teil 6 unserer Serie "Marketing für Lohnunternehmen" geht es um die " Instagram und Facebook". Den Artikel "Ist TikTok ein Muss?" finden Sie hier.

In Teil 7 unserer Serie "Marketing für Lohnunternehmen" geht es um die "Print-Marketing". Den Artikel "Print-Marketing?" finden Sie hier.

In Teil 8 unserer Serie "Marketing für Lohnunternehmen" geht es um die "Print-Marketing". Den Artikel "Online-Werbung im Lohnunternehmen" finden Sie hier.