Xarvio sucht Lohnunternehmen
Xarvio ist die junge Digital-Tochter der BASF mit Sitz in Köln. Bayer verkaufte sie 2018 mit der Übernahme Monsantos. Heute arbeiten dort 120 Angestellte und über 300 Partnerinnen und Partner an digitalen Lösungen für den Pflanzenbau. Einer von ihnen ist aktuell auf der Suche nach Lohnunternehmen - Clemens Graf von Hardenberg. Er ist bei xarvio weltweit verantwortlich für das Management des neuen Produkts Healthy Fields. Im Interview hat er uns verraten um was es dabei geht und warum er dafür die Partnerschaft mit innovativen Lohnunternehmen sucht.
Graf Hardenberg, zur Pflanzenschutzsaison 2020 startet xarvio mit einem neuen Angebot, für das Sie aktuell die Zusammenarbeit mit Lohnunternehmen suchen. Was steckt dahinter?
Clemens Graf von Hardenberg: Bisher unterstützen wir den Landwirt mit unserem digitalen „Field Manager“ bei der Entwicklung seiner optimierten und nachhaltigen Pflanzenbauproduktion und bei der Produktwahl. Jetzt wollen wir ihm mit „Healthy Fields“ zusätzlich die Pflanzenschutzmittelausbringung als Service anbieten. Wir verkaufen ihm quasi ein gesundes Feld. Entscheidend dabei ist die richtige Pflanzenschutzstrategie. Die legen wir auf Basis der Modelle unseres Field Managers fest. Er optimiert feld- und saisonspezifisch den Applikationszeitpunkt, die Produktwahl und die Dosierung. Der Field Manager hilft auch dabei, die Pflanzenschutzmaßnahme möglichst effizient, nachhaltig und gesetzeskonform umzusetzen. Die eigentliche Arbeitserledigung auf dem Feld soll über Lohnunternehmen erfolgen. Aktuell suchen wir deshalb innovative und digital-affine Lohnunternehmen als Partner.
Wie genau sieht Ihr Versprechen eines gesunden Feldes aus?
Wir garantieren dem Landwirt eine Blattgesundheit auf den ertragsrelevanten Blattetagen (F und F-1) von mindestens 80% zu EC-Stadium 69. Healthy Fields deckt dabei das komplette Spektrum von Fungizid- und Wachstumsreglerapplikationen im Weizen ab. Dieses Angebot bieten wir allerdings nur in Kombination mit einem Lohnunternehmen an.
Warum geht es nicht ohne Lohnunternehmen?
Um den optimalen Zeitpunkt zu treffen und somit unser Versprechen einhalten zu können, muss die Applikation möglichst präzise erfolgen und rückverfolgbar sein. Das geht nur, wenn der ausführende Betrieb zum Einsatz von innovativen Pflanzenschutzanwendungen bereit ist. Diesen Technologiefortschritt bieten im Pflanzenschutz nach unserer Einschätzung derzeit vor allem Lohnunternehmen. Natürlich kann der interessierte Landwirt uns auch einen Lohnunternehmer seines Vertrauens vorschlagen. Unser Ziel ist es, ein bundesweites Netzwerk an Lohnunternehmen, die mit uns zusammenarbeiten, aufzubauen.
Wie ist die Dreiecksbeziehung zwischen Landwirt, Lohnunternehmer und Ihnen geregelt?
Wir schließen mit beiden Parteien jeweils einen Rahmenvertrag ab. Der Landwirt entscheidet sich zusätzlich für ein Basis- oder Premium-Leistungspaket, abhängig vom Ertragspotenzial seiner Fläche. Für Standorte mit moderatem Ertrag empfehlen wir das Basispaket und das Premiumpaket für Standorte mit hoher Ertragserwartung. Auf einem Standort mit moderater Ertragserwartung, das heißt kleiner als oder gleich 80dt/ha, zahlt der Landwirt für die Healthy Fields Garantie 150€/ha bei zwei Anwendungen oder 190€/ha bei drei Anwendungen. Auf einem Hochertragsstandort, d.h. mit einem Ertragspotenzial über 80dt/ha, kostet die gleiche Garantie 180 bzw. 230€/ha. Der Landwirt kann zwischen beiden Leistungspaketen frei wählen. Abhängig von der Saison entscheiden unsere Modelle, ob zwei oder drei Anwendungen für den optimalen Schutz seiner Bestände notwendig sind. Werden nur zwei statt drei Anwendungen umgesetzt, zahlt der Landwirt auch nur den Preis für zwei. In den Preisen enthalten sind die Produktkosten für Fungizide und Wachstumsregler sowie die Überfahrten durch den Lohnunternehmer, die Gesundheitsgarantie und der kostenlose Field Manager Account. Für den Lohnunternehmer entstehen keine Kosten.
Der Landwirt rechnet also ausschließlich mit Ihnen ab. Wie kommt der Lohnunternehmer an sein Geld?
Seinen Aufwand für die Ausbringung der Pflanzenschutzmittel stellt der Lohnunternehmer uns in Rechnung. Den Preis dafür haben wir im Vorfeld gemeinsam festgelegt. Die Mittel kauft er wie gewohnt beim Händler seiner Wahl. Der Lohnunternehmer schickt uns wie üblich nach der Saison eine Rechnung über die Arbeitserledigungskosten und die Kosten für die aufgewendeten Mittel.
Das vollständige Interview in der LOHNUNTERNEHMEN 02/20 beantwortet weitere Fragen zu den Details einer Partnerschaft wie Haftung, technische Anforderungen, Vorteile für das Lohnunternehmen usw.
Wer neugierig geworden ist, kann sich unter www.xarvio.com/de anmelden und wird dann von xarvio kontaktiert.