September 2018: LU Hollenbeck
Es regnet, wie so häufig in diesem Sommer. Die Maschinen stehen in den Lagerhallen des Lohnunternehmens Hollenbeck und warten auf den nächsten Einsatz. Das dürfte nicht lange dauern, denn die sandigen Böden in und um Rietberg trocknen zügig ab, sodass die Kartoffelernte in diesem Jahr normal ab August starten kann. „Mitte Juli waren wir schon in der Nähe von Kassel und haben die ersten Hektar Frühkartoffeln gerodet. Der Kunde hat uns angerufen, denn die ersten Kartoffeln sollten vor dem Regen aus der Erde geholt werden“, erklärt Andreas Hollenbeck. [...]
Die meisten Kunden des Betriebs befinden sich im 40 km Umkreis rund um Rietberg. Andreas Hollenbeck erklärt, war - um es sich trotzdem lohnt, diesen weiteren Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen: „Der Roder ist meist eine Woche vor Ort. Wir rechnen mit einer Anfahrtszeit von 2,5–3 h, aber eben nur einmal in der Woche. Wenn die Arbeitsstunden passen, geht die Rechnung auf. Wenn wir für Kunden in Gütersloh oder Delbrück unterwegs sind, benötigen wir etwa 30 min. Mit An- und Abfahrt kommt da pro Tag auch eine Stunde zusammen.“
Besondere Dienstleistungen
Zu den Kunden gehören Landwirte mit Direktvermarktung, die zum Teil biologisch anbauen, klassische Ackerbaubetriebe oder Landhändler, die an Discounter liefern. Aufgrund der hohen Dichte an Lohnunternehmern in der Region hat sich LU Hollenbeck auf wenige Dienstleistungen spezialisiert. Arbeiten rund um Kartoffeln – legen, spritzen, ernten – gehören dazu, ebenso wie der Pflanzenschutz und die Landschaftspflege. [...]
Ein besonderes Verfahren erklärt LU Hollenbeck an einem Schwadleger: „Dieser kommt immer dann zum Einsatz, wenn die Kunden das absetzige Verfahren in den Kartoffeln wünschen. Insbesondere Direktvermarkter fragen diese Technik häufig nach.“ Diese würden nicht über ein Lager verfügen, in dem die Kartoffeln perfekt gelagert werden könnten. Sie sind daher bereits bei der Ernte auf saubere und trockene Kartoffeln angewiesen. Durch das Roden und anschließende in das Schwad legen, trocknen die Kartoffeln und kommen deutlich sauberer ins Lager. Zwei Reihen können in ein Schwad gelegt und somit von einem 1-Reiher aufgenommen werden.
Kartoffeln im Schwad
Für das Verfahren muss der Roder umgebaut werden, wie Andreas Hollenbeck erklärt: „Schar und Sechscheiben werden dazu ausgebaut und mittels Höhenführung nehmen wir das Kartoffel-Schwad auf, wenn der Vorbau, Schnellwechselsystem der Firma Grimme, montiert wurde. Ab- und Anbau sind in 20 min zu schaffen. Zusätzliche Bürsten am Vorbau sorgen dafür, dass die Kartoffeln nicht vom Band rollen.“ Die Kartoffeln sind durch dieses Verfahren zwar sauberer und können trocken ins Lager, aber das Verfahren hat auch Nachteile: Die Schlagkraft ist geringer, da der Vollernter erst gegen 10 Uhr losfahren kann und es treten etwas mehr Beschädigungen an den Kartoffeln auf. Manche Kunden roden selbst vor und haben einen eigenen Schwadleger. Da die Kartoffeln dann so gut wie erdfrei sind, sind sie empfindlicher. In allen Fallstufen werden sie nur von anderen Kartoffeln aufgefangen. „Dieses absetzige Verfahren wird auf etwa 50–60 ha nachgefragt, von den 250 ha, die wir insgesamt roden. [...]
Zweireihig unterwegs
Deutlich jünger ist die neueste Maschine, die ebenfalls in der Halle von LU Hollenbeck steht. Es handelt sich um einen gezogenen SE 150-60 Kartoffelroder von Grimme mit 6 t Bunkerkapazität. „Die ist so neu, dass sogar noch die Farbe auf den Scharen ist“, sagt er und weiter: „Mit der Maschine wollen wir unseren vorhandenen SE 150-60 entlasten und zusätzliche Fläche roden. Ansonsten fahren wir in der dritten Saison mit unseren weiteren Rodern, einem Grimme SE 140 und Grimme SE 150-60. Wie bereits erwähnt, reinigen wir die Maschinen nicht mit Wasser nach den Einsätzen. Trotzdem gehören die Umlenkrollen und Lager zu den häufigsten Verschleißteilen. [...]
Maren Vaupel, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Zeitschrift LOHNUNTERNEHMEN Ausgabe September 2017.
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